Oper

Dialogues des Carmélites

Francis Poulenc

Mitten in der Französischen Revolution kämpft eine Gruppe von Nonnen für ihre Selbstbestimmung, ihren Glauben und gegen die Angst vor dem Tod.

Oper in drei Akten
Libretto vom Komponisten nach dem Drama von Georges Bernanos. Für die Oper adaptiert mit Genehmigung von Emmet Lavery. Basierend auf der Novelle Die Letzte am Schafott von Gertrud von Le Fort sowie einem Drehbuch von P. Raymond Bruckberger und Philippe Agostini.

In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Premiere
31. Januar 2026

Termine & Besetzungen

31
Sa
Januar 2026
18 Uhr
Premiere
Verkaufsstart am 8. April 2025 um 10 Uhr
Dauer
18 – 21 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Eine Produktion des Opernhaus Zürich

08
So
Februar 2026
18 Uhr
Verkaufsstart am 8. April 2025 um 10 Uhr
Dauer
18 – 21 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Eine Produktion des Opernhaus Zürich

12
Do
Februar 2026
19 Uhr
Verkaufsstart am 8. April 2025 um 10 Uhr
Dauer
19 – 22 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
Nachgespräch
Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung (kostenfrei).

Eine Produktion des Opernhaus Zürich

15
So
Februar 2026
19 Uhr
Verkaufsstart am 8. April 2025 um 10 Uhr
Dauer
19 – 22 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Eine Produktion des Opernhaus Zürich

20
Fr
Februar 2026
19 Uhr
Verkaufsstart am 8. April 2025 um 10 Uhr
Dauer
19 – 22 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Eine Produktion des Opernhaus Zürich

23
Mo
Februar 2026
14 Uhr
Verkaufsstart am 8. April 2025 um 10 Uhr
Dauer
14 – 17 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Eine Produktion des Opernhaus Zürich

Außerdem

Kurz gefasst

Premierenmotiv „Dialogues des Carmélites“

Wofür lebt man? Wofür wäre man bereit zu sterben? Hat man die Kraft, im entscheidenden Moment für seine Überzeugungen einzustehen? Basierend auf der wahren Geschichte der Karmelitinnen von Compiègne, die am 17. Juli 1794 hingerichtet wurden, schuf Francis Poulenc (1899–1963) mit seiner 1957 an der Mailänder Scala uraufgeführten Oper ein eindringliches Werk über Angst, Glauben, Selbstüberwindung und Tod.

Paris, 1789: Blanche de la Force, deren Mutter in den Wirren der Französischen Revolution bei der Geburt starb, leidet unter Angstzuständen und sucht Zuflucht und Halt in einem Kloster der Karmelitinnen von Compiègne. Sie bittet die alte, schwer kranke Priorin Madame de Croissy, sie als „Blanche von Christi Todesangst“ zum Noviziat zuzulassen. Doch die Klostermauern bieten keinen Schutz vor den Schrecken der Französischen Revolution: Blanche gelingt es zu fliehen, bevor ihre Ordensschwestern von den Revolutionsgarden festgenommen und zum Tode verurteilt werden. Doch in der Stunde der Hinrichtung kehrt sie plötzlich zurück …

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Mit einer Vielfalt an Klangfarben und einer raffinierten Orchestrierung gelingt es Poulenc, die individuellen Charakterzüge und die starken Emotionen der Figuren spürbar werden zu lassen – bis hin zum berühmten „Salve Regina“ der Karmelitinnen am Schafott, das zweifellos zu den ergreifendsten Momenten der Opernliteratur überhaupt gehört. „Was man hier erlebt, ist so erschütternd und existenziell, wie Musiktheater nur sein kann“, schreibt der Tages-Anzeiger über die Inszenierung von Jetske Mijnssen, die am 13. Februar 2022 am Opernhaus Zürich erfolgreich Premiere feierte.

Handlung

Erster Akt

1. BILD

Der Chevalier de la Force ist besorgt um seine Schwester Blanche. Soeben hat er vernommen, dass ihre Kutsche von Revolutionären angehalten wurde. Dies ruft in seinem Vater ein altes Trauma hervor: Bei einem Feuerwerksunfall musste seine hochschwangere Frau vor dem rasenden Mob fliehen. Sie erlitt eine Frühgeburt und starb, ihre Tochter, Blanche, überlebte.

Blanche erzählt von ihrer Panik auf der Straße. Der Schatten eines Dieners an der Wand erschreckt sie derart, dass sie erneut mit ihrer Angst konfrontiert wird. Sie eröffnet ihrem Vater, dass sie ihr Leben in einem Karmeliterinnenkloster verbringen will. Nur dort glaubt sie Ruhe zu finden.

Handlung

2. BILD

Blanche bittet Madame de Croissy, die alte und schwerkranke Priorin des Karmel, sie zum Noviziat zuzulassen. Die Priorin warnt Blanche, dass sie einen steinigen Weg vor sich haben werde und der Orden keine simple Zufluchtsstätte sei. Doch die Strenge der Ordensregeln bestärkt Blanche in ihrem Wunsch. Als sie der Priorin eröffnet, sich Blanche von Christi Todesangst nennen zu wollen, erteilt ihr die erschütterte Priorin den Segen.

3. BILD

Blanche und Constance, die ebenfalls Novizin des Karmel ist, sind mit Alltagsarbeiten beschäftigt. Sie reagiert unwirsch auf Constances unermüdliche Fröhlichkeit, und das ganz besonders angesichts der todkranken Priorin. Als Constance Blanche von ihrer Vision erzählt, dass sie beide eines Tages gemeinsam sterben werden, unterbricht sie Blanche empört.

4. BILD

Der Tod der alten Priorin naht. Trotz ihres Glaubens wird sie von Angst und Schmerzen überwältigt. Über ihre gottlosen Reden ist die anwesende Mère Marie de l’Incarnation entsetzt. Die Priorin befiehlt Mère Marie, Blanche in ihre Obhut zu nehmen. Sie lässt Blanche zu sich kommen, ihre Worte gleichen einem Vermächtnis. In einer Vision sieht die Priorin die Verwüstung des Klosters voraus. Blanche wird Zeugin ihres qualvollen Todes.

Zweiter Akt

5. BILD

Blanche und Constance halten die Totenwache für die Priorin. Blanche gerät plötzlich in Panik und will aus der Kapelle fliehen. Mère Marie tritt hinzu und weist sie streng zurecht. Sie rät ihr jedoch, ihre Verfehlung nicht allzu schwer zu nehmen.

Zwischenspiel: Während sie den Blumenschmuck für die verstorbene Priorin vorbereiten, unterhalten sich Blanche und Constance über deren Nachfolge. Constance hofft, dass Mère Marie die neue Priorin wird. Der schwere Tod der alten Priorin beschäftigt Constance. Sie überlegt, ob sie möglicherweise den Tod einer anderen gestorben sei.

6. BILD

Zur neuen Priorin wurde nicht die aus dem Hochadel stammende Mère Marie gewählt, sondern die bescheidene Madame Lidoine. In ihrer ersten Ansprache an die Schwestern fordert sie von ihnen, ihr Seelenheil auch in politisch unsicheren Zeiten im Gebet und nicht im Martyrium zu suchen.

Zwischenspiel: In die bisherige Klosterruhe dringt immer mehr die Unruhe der Revolution. Der Chevalier de la Force möchte seine Schwester Blanche sprechen. Die Priorin besteht darauf, dass Mère Marie dem Gespräch beiwohnt.

7. BILD

Der Chevalier will Frankreich angesichts der gefährlichen politischen Situation verlassen. Er bittet Blanche, zu ihrem Vater zurückzukehren. Doch Blanche verteidigt ihre neue Lebensweise als Karmeliterin. Sie behauptet, nicht aus Angst, sondern aus Pflichtgefühl im Kloster bleiben zu wollen.

8. BILD

Der Beichtvater des Klosters hat seine letzte Messe mit den Nonnen gefeiert. Er wurde soeben seines Amtes als Priester enthoben und will fortan im Geheimen seinen Glauben leben. Von draußen dringt der Lärm des Pöbels ins Kloster. Ein Volksbeauftragter verkündet, dass gemäß einer neuen Bestimmung sämtliche Klöster geräumt werden müssen.

Mère Jeanne überreicht Blanche den Petit Roi. Als erneut Lärm von draußen ertönt, lässt Blanche die kleine Statue erschrocken fallen.

Dritter Akt

9. BILD

In Abwesenheit der Priorin schlägt Mère Marie ihren Mitschwestern vor, das Gelübde zum Martyrium abzulegen. Eine geheime Abstimmung findet statt. Es gibt eine Gegenstimme. Constance bekennt sich dazu, schließt sich dann jedoch den anderen an.

Zwischenspiel: Die Stimme eines Beamten verkündet das Ende der Ordensgemeinschaft

und erklärt die Nonnen zu Bürgerinnen. Die zurückgekehrte Priorin muss feststellen, dass die Nonnen gegen ihren Willen das Martyriumsgelübde abgelegt haben.

10. BILD

Blanche ist aus dem Kloster in ihr ehemaliges Vaterhaus geflohen und lebt dort als niedere Dienstmagd. Ihr Vater wurde von den Revolutionären umgebracht. Mère Marie sucht sie auf und bittet sie eindringlich, sich zu verstecken. Blanche bleibt.

11. BILD

Die Nonnen sind – mit Ausnahme von Mère Marie – wegen angeblicher konterrevolutionärer

Aktivitäten verhaftet worden. Die Priorin spricht ihren Mitschwestern Trost zu und übernimmt die volle Verantwortung für das Martyriumsgelübde, obwohl sie es selbst nicht abgelegt hat. Sie erinnert die Schwestern an die Todesangst Christi im Garten Gethsemane. Die Nonnen werden zum Tod verurteilt.

Zwischenspiel: Der Beichtvater berichtet Mère Marie von der bevorstehenden Hinrichtung der Karmeliterinnen. Er will sie davon abhalten, sich ihren Schwestern anzuschließen. Mère Marie – innerlich zerrissen – stimmt ihm zu und flieht.

12. BILD

Das „Salve regina“ singend, werden die Karmeliterinnen nacheinander durch die Guillotine exekutiert. Constances Vision, gemeinsam mit Blanche zu sterben, wird wahr: Blanche erscheint und folgt ihren Schwestern vollkommen ruhig in den Tod.