Das Quartett „Quatuor pour la Fin du Temps“ von Olivier Messiaen in der Auslegung und Interpretation von improvisierenden Jazzmusikern
Termine & Besetzungen
- Solist Volker Braun (18. Oktober 2024), Simon Lucaciu (18. Oktober 2024), Günter Baby Sommer (18., 19. Oktober 2024, 12. Februar 2025), The Saxonz (19. Oktober 2024), Johannes Enders (12. Februar 2025), Steffen Gaitzsch (12. Februar 2025)
Handlung
Fr 18. Oktober 2024, 20 UhrHandlung
Sa 19. Oktober 2024, 20 UhrKurz gefasst
Mi 12. Februar 2025, 20.30 Uhr
Die „Luf-Passion“ ist die Geschichte eines von deutschen Marinesoldaten vernichteten Volkes in der Südsee. Volker Braun lässt in seiner Passion verschiedene Perspektiven auf diese Vorgänge zu, vor allem von Opfern und Tätern. Naheliegend zu diesen Sujets ist die Musik des Trommlers Günter Baby Sommer und des Pianisten Simon Lucaciu. Beide haben reichlichen Freiraum für ihre Improvisationskunst. Wir hören kraftvolle Anklage und nachdenklich stimmende Dezenz von Baby Sommer und flirrende Läufe bis choralartige Momente von Simon Lucaciu. Denn die Täter haben sich in Brauns Text natürlich stets auf ein „gottgefälliges“ Tun und Treiben berufen.
Volker Braun bringt die Frage nach dem Verbleib des Luf-Bootes so auf den Punkt: „Restitution, das ist die Frage nach der Zivilisierung unserer Zivilisation“
(Unter Verwendung eines Textes von Aldo Lindhorst)
Aus der Programmgestaltung von Semper Zwei ist Fenster aus Jazz nicht mehr wegzudenken. So werden auch in der Saison 2024/25 Free-Jazz-Legende Günter Baby Sommer und Fotograf und Jazz-Fan Matthias Creutziger wieder herausragende Künstler*innen einladen, die Semper Zwei in einen Jazz-Club verwandeln werden.
Die Bühne wird zur Spielwiese der Inspiration, wenn Günter Baby Sommer auftritt. Mit einem intuitiven Verständnis von Musik und einer beeindruckenden rhythmischen Präzision bringt der Jazzmusiker das Publikum immer wieder zum Staunen. An diesem besonderen Abend präsentiert er gemeinsam mit dem Geiger Steffen Gaitzsch und dem Saxophonisten Johannes Enders ihre Interpretation von Olivier Messiaens Quatuor pour la fin du temps. Messiaen, ein Meister der Klassischen Moderne, schrieb dieses Werk als französischer Kriegsgefangener im Stalag VIII A bei Görlitz. Am 15. Januar 1941 wurde das knapp einstündige Stück in einer Lagerbaracke uraufgeführt.
Die drei Musiker nähern sich dem Stück auf ihre eigene Weise, indem sie den Notentext als Ausgangspunkt für freie Improvisation nutzen. Im Mittelpunkt steht die Verbindung von Rhythmus, Harmonie und Spontaneität, die Messiaens kompositorische Ideen mit den Prinzipien des Jazz verbindet.