Pressemitteilung

Die Jüdin von Toledo im Rennen um die International Opera Awards

Dresden, 3. September 2024.  Die bei ihrer Premiere am 10. Februar 2024 von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierte Oper Die Jüdin von Toledo geht in das Rennen um die beste Uraufführung des Jahres 2024 bei den International Opera Awards.

Bereits vor ihrer Uraufführung in Dresden galt das wegen seiner aktuellen gesellschaftspolitischen Brisanz viel diskutierte Werk als einer der mit Spannung erwarteten  Höhepunkte in der Opernspielzeit 2023/24. Detlev Glanert komponierte im Auftrag der Sächsischen Staatsoper Dresden die Musik, Hans-Ulrich Treichel schrieb das Libretto für dieses außergewöhnliche Musiktheaterwerk, das mit Heidi Stober als Rahel und Christoph Pohl als König von Kastilien neben Lilly Jørstad, Tanja Ariane Baumgartner, Markus Marquardt und Aaron Pegram unter der Musikalischen Leitung von Jonathan Darlington in glänzender Besetzung zur Uraufführung kam. Mit der Inszenierung gab der Kanadier Robert Carsen als einer der gefragtesten Regisseure unserer Zeit sein Dresdner Debüt.

Frei nach dem gleichnamigen historischen Trauerspiel Franz Grillparzers erzählt das Werk Die Jüdin von Toledo von der Liebesaffäre König Alfonsos VIII. von Kastilien zur schönen Jüdin Rahel zur Zeit der spanischen Reconquista im 13. Jahrhundert. Im von den Mauren belagerten Toledo entfaltet sich vor dem politischen Hintergrund eine Tragödie von Ehebruch und Leidenschaft über religiöse und ständische Grenzen hinweg, an deren Ende La Fermosa Rahel und mit ihr die jüdische Glaubensgemeinschaft zum Opfer gesellschaftspolitischer Ressentiments werden. 

In Glanerts Komposition Die Jüdin von Toledo kamen an der Semperoper die drei Weltreligionen musikalisch zu Gehör. Unter anderem erklang erstmals in einer Opernaufführung eine Ud, das traditionelle Instrument der persischen und arabischen Musik, gespielt vom Mitglied des West-Eastern Divan Orchestra, Nassib Ahmadieh.

Die 2012 ins Leben gerufenen International Opera Awards sind eine jährliche Auszeichnung für herausragende Opernleistungen auf der ganzen Welt mit dem Ziel, das Profil der Kunstform Oper zu schärfen und außergewöhnliche Leistungen und Talente im Musiktheater anzuerkennen.  Die Nominierungen werden von einer angesehenen internationalen Jury aus Opernkritikern, -managern und -interpreten unter dem Vorsitz des Herausgebers des britischen Opera Magazine, John Allison, entschieden. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, den 2. Oktober 2024, im Münchner Prinzregententheater statt.