Ballett
Der Choreograf John Neumeier erhielt seinen ersten Ballettunterricht in Milwaukee, Kopenhagen und an der Royal Ballet School in London. Nach seinem Engagement beim Stuttgarter Ballett (1963) wurde er 1969 Ballettdirektor in Frankfurt, wo er durch innovative Neudeutungen klassischer Stücke wie Der Nussknacker und Romeo und Julia auf sich aufmerksam machte. Von 1973 bis 2024 war er Ballettdirektor und Chefchoreograf des Hamburg Ballett und zusätzlich Ballettintendant seit 1996. Neumeiers künstlerisches Schaffen umfasst die Entwicklung neuer Formen für zeitgenössisches Ballett und die Auseinandersetzung mit klassischen Märchenballetten. Zu seinen bemerkenswerten Kreationen zählen Die Kameliendame, Tod in Venedig und Dornröschen. Seine Choreografien zu Mahler-Sinfonien und sakralen Werken wie Bachs Matthäus-Passion erhielten internationale Anerkennung. John Neumeier hat auch Musicals inszeniert, darunter West Side Story, und Opern wie Otello an der Bayerischen Staatsoper. Er gründete 1978 die Ballettschule des Hamburg Ballett und das Bundesjugendballett 2011. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter das Bundesverdienstkreuz, der Benois de la Danse und die Ehrenmedaille "Ingenio et arti" von Königin Margrethe II. von Dänemark. Im Februar 2006 gründete er die John Neumeier Stiftung zur Erhaltung seines Lebenswerks.