Oper

Innocence

Kaija Saariaho

Eine Hochzeitsfeier verwandelt sich in einen packenden Psychothriller, in dem die dunkle Vergangenheit die Gegenwart einholt.

Oper in fünf Akten
Finnisches Originallibretto von Sofi Oksanen. Multilinguale Übersetzung & Dramaturgie von Aleksi Barrière

In englischer, finnischer, tschechischer, französischer, rumänischer, schwedischer, deutscher, spanischer und griechischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Premiere
15. März 2025

Termine & Besetzungen

15
Sa
März 2025
19 Uhr
Premiere
17 – 107 €
99+ Karten
Dauer
Beginn: 19 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
Abos / Pakete

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

19
Mi
März 2025
19 Uhr
8 – 86 €
99+ Karten
Dauer
Beginn: 19 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
Nachgespräch
Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung (kostenfrei).

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

23
So
März 2025
19 Uhr
8 – 86 €
99+ Karten
Dauer
Beginn: 19 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
Abos / Pakete

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

26
Mi
März 2025
19 Uhr
8 – 86 €
99+ Karten
Dauer
Beginn: 19 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
Abos / Pakete

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

31
Mo
März 2025
19 Uhr
8 – 86 €
99+ Karten
Dauer
Beginn: 19 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

04
Fr
April 2025
19 Uhr
8 – 86 €
99+ Karten
Dauer
Beginn: 19 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
Abos / Pakete

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

11
Fr
April 2025
20 Uhr
10 – 80 €
99+ Karten
Dauer
Beginn: 20 Uhr
Ort
Semperoper Dresden
Werkeinführung (kostenlos)
45 Minuten vor Beginn der Vorstellung im Opernkeller
Abos / Pakete

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Semperoper – Förderstiftung

Außerdem

Kurz gefasst

Premierenmotiv „Innocence“

Lässt sich die Vergangenheit leugnen, die Erinnerung auslöschen? Nach einem Amoklauf an einer internationalen Schule bleiben Mitschüler*innen, Eltern, Lehrer*innen fassungslos und traumatisiert zurück. Der minderjährige Täter wird in die Psychiatrie eingewiesen. Zehn Jahre später feiert Stela mit ihrem Bräutigam Tuomas, den sie in ihrem Heimatland Rumänien kennengelernt hat, seinen Eltern und dem Priester ihre Hochzeit. Sie ist glücklich und fragt nicht, warum so wenige Gäste da sind. Doch die Kellnerin deutet an, dass es etwas gibt, das Stela nicht weiß – dass der Bräutigam noch einen Bruder hat.

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Nicht ohne Grund wird Innocence, die fünfte und letzte Oper der finnischen Komponistin Kaija Saariaho (1952–2023), nach der umjubelten Uraufführung 2021 im Rahmen des Festivals d’Aix-en-Provence, mit ebenso großem Erfolg in London, Helsinki und Amsterdam gezeigt. Sie behandelt ein Thema, das kaum aktueller sein könnte: Was geschieht mit einer Gesellschaft nach solch einem grausamen, verstörenden Gewaltakt? Wie lässt sich ein Trauma überwinden? Gemeinsam mit der Librettistin Sofi Oksanen und dem Dramaturgen Aleksi Barrière schuf Kaija Saariaho einen packenden, ergreifenden Psychothriller, der schonungslos Schicht für Schicht die Schuldverstrickungen der Figuren offenlegt und dennoch die Frage nach der (Un-)Schuld jedes Einzelnen offen lässt.

Handlung

Die Geschichte entfaltet sich auf zwei Ebenen: Zum einen findet eine Hochzeitsfeier im Helsinki der Gegenwart statt, zum anderen erzählen sieben Personen von den Folgen eines traumatischen Ereignisses, das zehn Jahre zuvor geschah. Erst nach und nach wird deutlich, wie sehr beide Handlungsstränge miteinander verwoben sind …

Erster Akt

Tuomas und Stela feiern Hochzeit. Sie haben sich in Bukarest kennengelernt und die Rumänin Stela ist ihrem Mann in seine Heimat Finnland gefolgt. Die Eltern des Bräutigams, Patricia und Henrik, freuen sich über das Glück ihres Sohnes. Der Vater ist der Meinung, man hätte der Braut von „der Tragödie“ erzählen sollen, doch die Mutter überredet ihn, es nicht zu tun.

Sechs ehemalige Schüler*innen und eine Lehrerin erzählen von den Folgen eines traumatischen Vorfalls, der sich zehn Jahre zuvor an einer internationalen Schule ereignete. Seither fällt es ihnen schwer, an einem „normalen“ Alltag teilzunehmen.

Handlung

Zweiter Akt

Tereza ist kurzfristig als Kellnerin eingesprungen und erfährt erst bei der Ankunft, wessen Hochzeit sie beiwohnt: Schockiert stellt sie fest, dass die Braut einen Namen annimmt, der ihr Leben zehn Jahre zuvor zerstörte.

Die Eltern des Bräutigams geraten in Streit: Als die Mutter sich wünscht, der erstgeborene Sohn könne auch noch zur Hochzeit kommen, erklärt der Vater sie für verrückt. Der Sohn gehöre nach „der Tragödie“ nicht mehr zur Familie.

Die Lehrerin und die ehemaligen Schüler*innen erinnern sich, was sie am Morgen der Tragödie getan haben. Eine von ihnen – Markéta, die Tochter Terezas – kam dabei ums Leben. Tereza fällt es schwer, dies zu akzeptieren und ihre Tochter loszulassen.

Dritter Akt

Tereza muss schockiert feststellen, dass die Braut nichts von der Tragödie weiß. Währenddessen bemüht sich der Priester, Patricia zu trösten, die sich vorwirft, ein Monster großgezogen zu haben. Tereza erfährt, dass der Attentäter kurz vor der Hochzeit entlassen wurde und beschuldigt den Vater des Bräutigams, für die Tat mitverantwortlich zu sein. Er versucht, sie zu beruhigen.

Die Lehrerin und die ehemaligen Schüler*innen erinnern sich an den Tag des Amoklaufs: Zehn Schüler*innen und ein Lehrer starben. Es gab große mediale Aufmerksamkeit, Politiker*innen und Journalist*innen nahmen an den Gedenkveranstaltungen teil. Während das öffentliche Interesse bald nachließ, mussten die Trauernden „lernen, nicht zu erinnern“.

Vierter Akt

Tereza enthüllt vor der Braut die Wahrheit: Der Bräutigam ist der Bruder des Amokläufers. Patricia entgegnet, dass Markéta auch kein Engel gewesen sei – sie habe Spottlieder über ihren Sohn gedichtet.

Der Täter wurde von seinen Mitschüler*innen gemobbt. Sie zwangen ihn, sich im Duschraum auszuziehen, filmten es und verbreiteten die Videos. Nur in Iris fand der Täter eine Verbündete: Gemeinsam schossen sie in der Kiesgrube auf Fotos der Klassenkamerad*innen.

Fünfter Akt

Stela stellt Tuomas zur Rede. Trotz des Vorfalls liebt sie ihn noch immer. Doch Tuomas glaubt nicht an eine gemeinsame Zukunft. Erstmals erzählt er, dass sein Bruder, Iris und er den Amoklauf gemeinsam planten. Iris und er schreckten im letzten Moment zurück und vernichteten alle Hinweise, die zu ihnen führten. Tuomas hätte die Tat verhindern können, aber er hielt seinen Bruder für einen Helden und liebt ihn trotz aller Scham- und Schuldgefühle noch immer.

Epilog

Trotz der traumatischen Erfahrung gelingt es einigen der damaligen Schüler*innen, ein neues Leben zu beginnen. Markéta bittet ihre Mutter Tereza, sie gehen zu lassen.